Unkräuter und wieso sie auftauchen

Wenn auf einmal Pflanzen auftauchen, die "unerwünscht" sind, bezeichnen wir diese meist als Unkraut. Man kennt sie aber auch unter dem Namen "Wildkraut". Natürlich sind die meisten Unkräuter nützlich - aber was, wenn sie auf einmal zwischen den geliebten Rosen oder auf dem sonst so geordneten Rasen auftauchen? Wir geben Ihnen einen Überblick über die gängigsten Unkräuter und wie sie ohne Chemie dagegen vorgehen können!

Zu alkalischer bzw. saurer Boden

Alkarischer Boden

Wenn sich verschiedene Wildkräuter bzw. Beikräuter ansiedeln und dann in Folge ausbreiten und somit die Gräser verdrängen, kann das an einem zu sauren bzw. zu alkalischen Boden liegen. Ist der Boden zu sauer, kann das mit kalken gelöst werden - aber Achtung; ist der Boden zu alkalisch; ist kalken nicht zu empfehlen!

Boden-Abmagerung

Boden abmagerung

Breiten sich Wildkräuter bzw. Beikräuter aus, kann das nicht nur an einem zu sauren oder alkalischen Boden liegen - auch ein absichtlich abgemagerter Rasen kann ein Wachstum von Wildkräutern fördern. In diesem Fall empfiehlt es sich, nicht zu düngen. Außerdem kann Quarzsand aufgebracht werden, um das Wachstum der Kräuter einzudämmen.

Offener Boden

Offener Boden

Sie haben Ihren Boden kürzlich vertikutiert oder Moos entfernt? Dann kann es sein, dass die Wildkräuter diese Gelegenheit genutzt haben und sich auf dem offenen Boden ausgebreitet haben. Um die Wildkräuter einzudämmen, am Besten nach den Gartenarbeiten keine freien Flächen belassen - säen Sie sofort Rasensamen nach.

Schatten

Wildkräuter und Unkräuter Schatten

Nicht nur die Bodenbeschaffenheiten oder kürzlich durchgeführte Gartenarbeiten können das Wachstum fördern, auch die Lichtgegebenheiten im Garten können das Wildkräuterwachstum fördern. Liegt der Rasen zu großen Teilen im Schatten, können sich Wildkräuter ebenfalls ausbreiten. Hier können Sie einfach Abhilfe schaffen: säen Sie Schattengräser! Auch Bodendecker (sogenannte Schattenstauden) machen sich gut als Rasenalternative.

Zu wenig Nährstoffe

Zuwenig Nährstoffe im Gras

Wenn es nicht an Gartenarbeiten oder am Schatten liegt, kann es auch sein, dass der Boden zu wenig Nährstoffe zur Verfügung stellt, um einen "richtigen" Rasen zu versorgen. In diesem Fall können Sie das Unkraut eindämmen, indem Sie Kompost auftragen. Schon 0,5 - 1 Liter Kompost pro Quadratmeter Rasen kann das Wachstum der Kräuter hemmen.

Zeigerpflanzen und was sie bedeuten

Was ist eine Zeigerpflanze? Zeigerpflanzen (oder auch Indikatorpflanzen) sind Pflanzenarten, die mit ihrer Intoleranz bzw. ihrer Spezialisierung Auskunft über ihre Lebensbedingungen geben. Somit erhalten Sie nützliche Hinweise auf die Beschaffenheit des Untergrundes und Bodens. Sie können darauf sogar auf Luftschadstoffe schließen! Aufgrund der wichtigen Informationen, die sie aus den Zeigerpflanzen ablesen können, werden sie auch Bioindikatoren genannt.

Ampfer

Ampfer im Gras

Ampfer ist ein klassischer Indikator dafür, dass der Boden einen zu niedrigen pH-Wert hat. Somit ist der Boden zu sauer und bietet dem Ampfer einen guten Lebensraum. Um sicherzugehen, messen sie zuerst den pH-Wert Ihres Bodens - dann können sie den pH-Wert ausgleichen, indem sie kalken.

Breitwegerich

Breitwegerich im Gras

Breitwegerich ist ein ganz klares Anzeichen für Verdichtung und starken Beitritt. Die Ursache für die Verdichtung kann unter anderem Humusmangel sein, starker Beitritt, Laufwege, Trampelpfade, oder auch das Befahren mit schweren Maschinen wie zum Beispiel Baggern. Wie können Sie Ihren Boden also unterstützen: Sie können mit Kompost den Humus wieder aufbauen, Rasensand einarbeiten, Trittsteine einbauen oder Wege planen, Mulchmähen und den Rasen mit einer Stachelwalze belüften.

Disteln

Distel im Rasen

Disteln zeigen Ihnen einen Nährstoffmangel im Boden an. In diesem Fall handelt es sich um einen Stickstoffmangel - das passiert meistens dann, wenn ein Rasen neu angelegt wird und davor bereits Samen im Boden vorhanden sind. Gegen Nährstoffmangel können Sie einfach Kompost aufbringen - meistens genügen schon 0,5 - 1 Liter pro Quadratmeter.

Faden-Ehrenpreis

Faden Ehrenpreis

Der Faden-Ehrenpreis hat nicht nur einen interessanten Namen; er zeigt Ihnen gleich zwei verschiedene Informationen über Ihren Boden an. Unter anderem kann das Wachstum dieser Pflanze entweder durch Nährstoffmangel, aber auch durch zu hohen pH-Wert ausgelöst werden. Ist der Boden zu alkalisch oder herrscht Stickstoffmangel, wächst der Faden-Ehrenpreis. Bringen Sie Kompost auf - 0,5 - 1 Liter pro Quadratmeter - oder führen Sie regelmäßige, organische Stickstoffdüngungen durch. Achtung: hier hilft es nicht, zu kalken!

Gänseblümchen

Gänseblümchen

Das Gänseblümchen ist eine typische, beliebte Wiesenpflanze - wer kennt es nicht, das Spiel "Sie liebt mich, Sie liebt mich nicht"! Sie ist auch eine nützliche Zeigerpflanze und weißt nicht nur darauf hin, dass im Boden Stickstoffmangel herrscht - sondern sie zeigt auch an, dass der Boden gut von Regenwürmern belebt wird! Dieser Nützling verbreitet das Gänseblümchen nämlich. Und wenn Sie nun noch Kompost aufbringen (0,5 - 1 Liter Kompost pro Quadratmeter) oder regelmäßig organisch düngen, dann löst sich auch der Stickstoffmangel.

Gundelrebe

unkrauf-wildkräuter-gundelrebe-gundelmann

Die Gundelrebe ist nicht nur ein Hingucker, wenn es um die Optik geht; Sie zeigt außerdem noch Nährstoffmangel im Boden an. Konkret geht es um Stickstoffmangel. Diesen können Sie - wie bei einigen anderen Zeigerpflanzen - ganz einfach lösen, in dem Sie entweder Kompost aufbringen (0,5 - 1 Liter pro Quadratmeter) oder regelmäßig organischen Dünger einsetzen.

Hahnenfuß

unkraut-wildkräuter_hahnenfuß

Der Hahnenfuß ist ein hübscher Farbtupfer in Ihrem Rasen, weißt allerdings auf Staunässe hin. Ist der Boden zu feucht, sprießt der Hahnenfuß, den es in verschiedenen Arten gibt. Lösen können Sie dieses Problem, indem Sie Sand in den Rasen einarbeiten - Sie können aber auch zur Stachelwalze greifen und damit den Boden belüften.

Klee

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Wer ein vierblättriges Kleeblatt findet, hat laut Volksmund Glück! Klee im Rasen allerdings weißt auf Nährstoff- bzw. Stickstoffmangel hin. Auch hier lässt sich durch Kompost (0,5 - 1 Liter pro Quadratmeter Rasen) oder auch regelmäßige organische Stickstoffdüngung wieder der Rasen stärken.

Löwenzahn

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Auch der Löwenzahn ist ein Farbtupfer im Rasen, und wer freut sich nicht, wenn er die Samen verpusten kann? Doch der Löwenzahn weißt auch auf verschiedene Probleme hin, die den Rasen plagen können. Dazu zählt Humusmangel, starker Betritt, Laufwege, Trampelpfade, oder Verdichtung durch das Befahren mit schweren Maschinen (zum Beispiel Bagger). Ihren Rasen können Sie stärken, indem Sie Humus mit Kompost aufbauen, Rasensand einarbeiten, Trittsteine einbauen oder Wege planen. Auch Mulchmähen kann helfen, oder das Belüften mit der Stachelwalze. Zusätzlich können Sie den Löwenzahn auch ausstechen.

Quecke

unkraut-wildkräuter_quecke

Die Quecke ist ein typisches Zeichen für Überdüngung. Am ehesten tritt sie auf, wenn zuviel mit Stickstoff gedüngt wurde und der Boden übersättigt ist. In diesem Fall ist die Lösung einfach: stellen Sie einfach die Düngung mit Stickstoff ein, um das Wachstum der Quecke zu reduzieren. Zusätzlich müssen Sie allerdings auch selbst tätig werden: graben sie vorsichtig mit der Handschaufel den langen Wurzeln nach und entfernen Sie sie vollständig. Denn jedes im Boden verbliebene Quecken-Stückchen ist in der Lage, neue Ausläufer und neue Pflanzen hervorzubringen.

Scharbockskraut

unkraut-wildkräuter-scharbockskraut

Das Scharbockskraut ist ein klassischer Indikator dafür, dass ihr Garten viel Schattenfläche hat. Das Scharbockskraut fühlt sich wohl, wenn es nicht direkt im Sonnenlicht steht, darum breitet es sich gern in schattigeren Ecken aus. Um das zu vermeiden, säen Sie Schattengräser aus. Als Alternative zum Rasen können Sie auch Bodendecker einsetzen.

Weißklee

unkraut-wildkräuter-weißklee

Der kleine, weiße Farbtupfer im Garten ist zwar sehr hübsch anzusehen, ist allerdings auch in Indikator für einen zu hohen pH-Wert des Bodens. Ist der Boden zu alkalisch, gedeiht der Weißklee. Hier schaffen Sie Abhilfe, indem Sie erst den pH-Wert des Bodens messen um sicherzugehen. Kalken hilft in diesem Fall nicht.